von Peter Weiss
Inmitten der Französischen Revolution stehen die beiden Widersacher Marat und de Sade und ihre konträren Weltanschauungen mit den damit einhergehenden Staatsentwürfen. Während Marat der Gesellschaft zum Wohle aller, wie er glaubt, Moral und Tugend aufzwingen will, das Volk vertritt und die Revolution – blutig, wie sie längst geworden ist – rechtfertigt, resigniert de Sade angesichts der unabänderlichen Natur des Menschen, verlacht Marats sozialistische Ideen und sieht das Heil in der Loslösung des Einzelnen aus der Gesellschaft.
Leben und Tod des Revolutionärs (und der Revolution) werden als Spiel im Spiel, als Theater im Theater, dreizehn Jahre nach Marats Tod dargestellt im Irrenhaus von Charenton. Regie führt der Marquis de Sade. Weiss hält sich eng an historische Fakten, und doch ist sein Drama so weit wie nur irgend möglich von einem historischen Drama entfernt. Das Stück wurde nach seiner Uraufführung in Berlin zu einem der größten internationalen Theatererfolge.
BESETZUNG
REGIE: Christof Lange
REGIEASSISTENZ: Lilith Michaelis
JEAN PAUL MARAT: Saskia Fillinger
MARQUIS DE SADE: Jens Wegener
SIMONNE EVRARD, MARATS FRAU: Betty Wulff
CHARLOTTE CORDAY: Arne Fourmont
DUPERRET, LIEBHABER VON CORDAY: Elea Darja Fellmann
JAQUES ROUX, EHEMALIGER PRIESTER: Lilith Michaelis
AUSRUFER / DIREKTOR COULMIER: Phillip Meinhardt